Durch den Corona-Lockdown dürften private Haushalte deutlich öfter die Heizung aufdrehen als in den Vorjahren. Für Millionen Mieter kommt ab Januar aber auch noch der neue CO2-Preis auf fossile Brennstoffe obendrauf!
Wer eine Wohnung mit Öl- oder Gas-Heizung mietet, zahlt schon heute etwa doppelt so viel für Wärme wie die Mieter von Energie-sanierten Wohnungen.
Ab Januar wird’s dank des Klimapakets der Bundesregierung noch teurer: Für eine 70-qm-Wohnung mit alter Heizung ergeben sich bis 2025 Mehrkosten von bis 275 Euro pro Jahr. Danach wird der CO2-Preis nicht mehr staatlich vorgegeben – und die Kosten könnten noch einmal um 900 Euro explodieren, wie es in einer Studie für das Wirtschaftsministerium heißt.
Zwar drückte die Corona-Pandemie zunächst auch die weltweiten Energiepreise, außerdem gab’s den niedrigeren Mehrwertsteuersatz – doch diese Freude der Verbraucher dürfte nicht mehr lange anhalten.
Ab Januar 2021 werden für den Ausstoß einer Tonne Kohlendioxid (CO2) 25 Euro fällig. Bis 2025 steigt die CO2-Abgabe schrittweise auf 55 Euro je Tonne, danach wird der Preis auf dem freien Markt gebildet.
Die SPD-Minister im Klimakabinett (Finanzen, Umwelt und Justiz) wollen, dass die Vermieter die Hälfte der Kosten mitzahlen. Ziel: Dadurch sollen sie schneller moderne Heizungen einbauen.
Doch mit einem entsprechenden Gesetz ist zur Bundestagswahl im September 2021 nicht mehr zu rechnen. Heißt: Die Mieter bleiben allein auf den Kosten sitzen.
SPD-Fraktionsvize Sören Bartol (46) zu BILD: „Ich persönlich halte das für unsozial!“ Die Union habe einen entsprechenden Gesetzesvorschlag zu lange blockiert, werfen die Sozialdemokraten ihrem GroKo-Partner vor.
Die Mieter könnten nichts dafür, welche Heizung in ihrer Wohnung eingebaut ist. Geld sparen und CO2 einsparen können sie nur, wenn sie die Heizung runterdrehen.