Strompreis-Erhöhung: Millionen Kunden haben wegen Ampel-Haushalt jetzt ein Sonderkündigungsrecht

Im nächsten Jahr steigen die Preise für Strom nochmal deutlich. Für viele Kunden können Mehrkosten über hundert Euro dadurch entstehen. Deswegen sollte man jetzt die Kündigungsfristen kennen.

Das liegt an mehreren Faktoren: Der CO₂-Preis steigt von aktuell 30 Euro pro Tonne auf 45 Euro, die Mehrwertsteuer auf Gas erhöht sich von sieben auf 19 Prozent, die Strom- und Gaspreisbremsen fallen weg und die Netzentgelte steigen ebenfalls kräftig. Für Verbraucher bedeutet all das eine erhebliche Mehrbelastung: Unterschiedlichen Berechnungen zufolge könnte eine vierköpfige Familie 2024 zwischen 100 und 200 Euro mehr im Jahr für Strom ausgeben.

Umso wichtiger ist es daher jetzt, dass man seine Rechte kennt. Bei Preiserhöhungen haben Kunden nämlich ein Sonderkündigungsrecht.

Kündigung bei Strompreis-Erhöhung: Das ist zulässig

Wenn Ihnen der Stromanbieter eine Erhöhung der Preise zukommen lässt, dann haben Sie automatisch ein Sonderkündigungsrecht bis zum Inkrafttreten der Erhöhung. Das gilt auch, wenn die Preise aufgrund von Steuern und Abgaben steigen. Der Stromanbieter ist verpflichtet, mindestens einen Monat vor der Preiserhöhung seine Kunden darüber zu informieren. Außerdem muss er ausführlich erklären, warum die Preise steigen und in welchem Umfang. Erfüllt der Anbieter eine oder mehrere dieser gesetzlichen Pflichten nicht, dann ist die Preisänderung unwirksam und Sie sollten dem widersprechen.

Bei Verträgen mit Preisgarantie sind Preiserhöhungen meistens grundsätzlich nicht zulässig. Dazu sollte man im Vertrag genau hinsehen, in welchen Fällen eine Preiserhöhung doch noch erlaubt ist.

Sobald man die Information zur Preiserhöhung erhalten hat, sollten Kunden vergleichen, ob es nicht einen günstigeren Stromtarif gibt. Vor allem in der Grundversorgung sind die Tarife häufig deutlich höher als bei privaten Energieanbietern. Nach Angaben des Vergleichsportals Verivox zahlt ein Drei-Personen-Haushalt in der Grundversorgung im Schnitt 200 Euro zu viel für Strom.

Strompreise 2024: Netzentgelte steigen wegen Ampel-Haushalt

Wie deutlich die Strompreise im kommenden Jahr steigen werden, wird regional unterschiedlich ausfallen, da die Netzentgelte vom regionalen Betreiber festgelegt werden. Die Übertragungsnetzbetreiber haben aber bereits eine Verdopplung der Netzentgelte angekündigt. Damit könnten sich auch die Stromrechnungen von Verbrauchern und Verbraucherinnen verdoppeln. „Ein vierköpfiger Musterhaushalt mit einem Stromverbrauch von 5.000 kWh hat dann zusätzliche Kosten von 56 Euro. Insgesamt würden die Netzentgelte für Strom 2024 so um über 100 Euro netto für eine Familie steigen. Dazu kommt noch die Mehrwertsteuer“,

So teuer werden jetzt Tanken, Heizen und der Strom

Rumms – der Anfang 2021 von der Bundesregierung eingeführte und sich schrittweise erhöhende CO2-Preis steigt nicht, wie ursprünglich geplant, von 30 auf 40 Euro pro Tonne, sondern auf 45 Euro. Wie sehr sich das Leben für Verbraucher nun verteuert.

Gas

Durch den höheren CO2-Preis steigen die Kosten für Erdgas um 0,36 Cent pro Kilowattstunde (kWh) auf dann 1,08 Cent pro kWh. Eine Familie mit einem Verbrauch von 20.000 kWh pro Jahr zahlt dann circa 216 Euro an CO2-Kosten pro Jahr und damit knapp 75 Euro mehr im Vergleich zum Jahr 2023. Zum anderen fällt die Preisbremse auf Gas zum 1. Januar weg, wodurch eine Familie mit 20.000 kWh Gasverbrauch zusätzliche Kosten von 107 Euro hat, da sich ja zudem auch die Mehrwertsteuer wieder auf 19 Prozent verteuert.

Strom

Das Vergleichsportal Check24 wiederum hat sich über den Strompreis den Kopf zerbrochen. Aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds sollten 5,5 Milliarden Euro die Steigerung der Netznutzungsentgelte 2024 abfedern. Auf dieser Basis haben die Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) die Höhe der bundeseinheitlichen Übertragungsnetzentgelte für das kommende Jahr berechnet – 3,19 Cent pro kWh. Durch den Wegfall der Subvention rechnen die ÜNB mit 6,68 Cent pro kWh für das kommende Jahr – also mit mehr als doppelt so viel.

Dadurch müssen auch die Verteilnetzbetreiber die Netzentgelte für das kommende Jahr neu berechnen. Inklusive der Subvention sollten die Netzentgelte 2024 für Verbraucher im Schnitt um elf Prozent beziehungsweise 46 Euro netto (bei einem angenommenen Verbrauch von 5000 kWh) steigen.

Ein vierköpfiger Musterhaushalt mit einem Stromverbrauch von 5000 kWh hat dann zusätzliche Kosten von 56 Euro. Insgesamt würden die Netzentgelte für Strom 2024 so um über 100 Euro netto für eine Familie steigen. Dazu kommt noch die Mehrwertsteuer. Macht also rund 119 Euro brutto.

Quelle: ntv.de, awi

Heizung: CO2 Steuer (Abgabe) auf Gas – Steigende Preise 2021

Das deutsche Klimaschutzprogramm ist beschlossene Sache. In Deutschland bekommt CO2 durch das Klimaschutzgesetz einen Preis.

CO2 Steuer: ab wann kommt die neue Steuer?

Die CO2 Steuer (Abgabe) wird ab dem Jahr 2021 erhoben.

Wer zahlt die CO2 Steuer?

Die CO2 Steuer wird fällig für die Nutzung von Erdgas, Heizöl, Benzin, Diesel und bei Flügen. Die CO2 Abgabe betrifft also viele Bereiche. Doch was bedeutet die neue Abgabe für Gaskunden? Gaskunden werden keine separate CO2-Rechnung erhalten.

Die deutschen Gasanbieter werden die CO2 Abgabe gegenüber ihren Kunden abrechnen und so das Geld für den Staat „eintreiben“. Die deutschen Stromanbieter kennen diese Rolle bereits. Ein Großteil der Stromrechnung besteht aus Steuern und Abgaben. Durch die CO2 Abgabe sind nun also auch die Gasversorger betroffen. Diese werden die neue Position ab dem Jahr 2021 oder bereits im Jahr 2020 mit einkalkulieren. Der Gasvergleich wird dann, wie immer, Auskunft über die gültigen Gaspreise geben.

Doch was bedeutet die neue Abgabe für Gaskunden?

JahrCO2 Abgabe auf Gas 202125 Euro pro Tonne202555 Euro pro Tonneab 202655 bis 65 Euro Tonne


In den ersten Jahren der neuen CO2 Abgabe wird für die Tonne CO2 ein Festpreis veröffentlicht. Der Anfangspreis beträgt 25 Euro je Tonne CO2. In den Folgejahren bis zum Jahr 2025 soll der Preis in Etappen bis auf 55 Euro je Tonne erhöht werden. Ab dem Jahr 2026 soll der Markt den Preis für CO2 bilden. Dabei gilt jedoch eine Obergrenze von 65 Euro je Tonne.

Die Unternehmen, die Erdgas, Heizöl, Diesel und Benzin in den Markt bringen, müssen die entsprechenden CO2 Verschmutzungsrechte kaufen. Dies wird zu mehreren Milliarden Euro an zusätzlichen Einnahmen für den Staat führen. Die Mehrkosten für Diesel und Benzin werden aber zumindest teilweise durch eine höhere Pendlerpauschale ausgeglichen. Auf diesen Punkt bezieht sich auch ein Großteil der Kritik am Klimapaket.

Für Nutzer einer Gasheizung gibt es keinen direkten Ausgleich! Gaskunden müssen mit teilweise hohen Mehrkosten rechnen.

Neue CO2 Steuer: Berechnung für die Nutzung von Gas in Deutschland

  • 0,2 kg CO2 / kWh
  • Beispiel 35000 kWh Großes Einfamilienhaus
  • 2021 175 Euro mehr
  • 2025 385 Euro mehr
  • ab 2026 bis 455 Euro mehr


Dies sind sehr hohe Mehrbelastungen für die Kunden, die mit Gas heizen. Wie können sich Gaskunden gegen diese steigenden Preise schützen? Sie können hier im Gaspreisvergleich nach Tarifen mit einer langen Brutto-Preisgarantie suchen. So ist man als Kunde zumindest einen gewissen Zeitraum vor steigenden Gaspreisen geschützt. Eine eingeschränkte Preisfixierung, die viele Gasanbieter nutzen, schützt hier nicht vor steigenden Preisen, da die CO2 Abgabe auf den Preis aufgeschlagen werden kann. Wenn man also einen Gastarif mit einer langen Brutto-Preisgarantie findet, sollte man den Mehrpreis für die Preisgarantie prüfen und ggf. den Gasanbieter wechseln.

Häufig wird das Klimaschutzpaket als nicht ausreichend bezeichnet. Dabei werden spätestens ab dem Jahr 2026 sehr hohe Beträge durch die neue CO2-Abgabe eingenommen. Der Staat will mit der CO2 Abgabe das Verhalten der Bürger steuern. Die Milliarden an neuen Einnahmen durch die CO2 Steuer sollten dabei gut genutzt werden.

Durch das Klimapaket wird beispielweise ein Förderprogramm für moderne Gasheizungen finanziert. Strom soll auf der anderen Seite deutlich günstiger werden. Nur durch günstigeren Strom, ein flächendeckendes Ladensäulennetz und attraktive Elektroautos kann es zum Durchbruch der Elektromobilität in Deutschland kommen. Auch Bahnfahrten sollen deutlich günstiger werden.

Stromkosten steigen um bis zu 150 Euro jährlich pro Haushalt

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Durch die Corona-Pandemie ist der Stromverbrauch in vielen deutschen Haushalten gestiegen. Das geht aus einer Umfrage des Vergleichsportals Verivox hervor, über die die Zeitungen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“ in ihren Mittwochausgaben berichten. Vor allem jüngere Menschen nutzen demnach mehr elektrische Energie. 

Etwas mehr als ein Drittel der Befragten geht davon aus, dass die elektrischen Geräte im Haushalt seit dem Beginn der Coronakrise häufiger eingesetzt wurden. Laut Verivox bestehen deutliche Unterschiede zwischen den Altersgruppen. So hätten unter den Befragten zwischen 18 und 29 Jahren 52 Prozent von einem erhöhten Verbrauch berichtet. Bei Frauen und Männern zwischen 50 und 69 Jahren waren es hingegen nur 22 Prozent. Genau dazwischen liegt die Gruppe der 30- bis 49-Jährigen. Hier geben 42 Prozent einen gestiegenen Bedarf an elektrischer Energie an. „Home-Office, Kinderbetreuung und verändertes Freizeitverhalten führen vor allem bei den jüngeren Verbrauchergruppen zu einem erhöhten Stromverbrauch zu Hause“, sagte Thorsten Storck, Energieexperte bei Verivox, dem RND. Ältere Verbraucher hätten im Zuge der Pandemie hingegen nicht so deutliche Veränderungen ihres Lebensstils erlebt. Marktforscher haben herausgefunden, dass insbesondere in den Phasen des Lockdowns erheblich mehr Computerspiele gespielt und mehr Filme von Streamingplattformen abgerufen wurden. Laut den Verivox-Experten kann das derzeitige Alltagsverhalten die private Haushaltskasse massiv belasten: Werde ein Heimarbeitsplatz betrieben und täglich eine Mahlzeit mehr gekocht, könnten die Stromkosten um bis zu 150 Euro mehr jährlich steigen. Der gesamte Stromverbrauch hierzulande ist im ersten Halbjahr im Vergleich zu 2019 indes gesunken – laut Branchenverband BDEW um 5,7 Prozent auf 272 Milliarden Kilowattstunden (ein Standardhaushalt verbraucht etwa 4.000 Kilowattstunden pro Jahr). Das sei auf die schwache Wirtschaftslage und den damit verbundenen geringeren Strombedarf der Unternehmen zurückzuführen, so der Verband. Die Industrie ist hierzulande der wichtigste Nutzer von elektrischer Energie. Nach Berechnungen des Fraunhofer Instituts für Solare Energiesysteme lag der Stromverbrauch im Juli und August insgesamt aber um fast ein Prozent über dem Vorjahreswert. Knapp 78 Milliarden Kilowattstunden wurden demnach in den zwei Monaten in die öffentlichen Stromnetze eingespeist. Das Plus dürfte vor allem auf die wieder hochgefahrene Produktion in vielen Betrieben zurückzuführen sein. Aber nach wie vor arbeiten auch viele Arbeitnehmer zumindest teilweise im Home-Office.

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Wer mit Erdgas heizt, bekommt die bis Jahresende geltende Mehrwertsteuererleichterung zunächst gar nicht zu spüren. Die Abschlagszahlung bleibt in der Regel gleich hoch. Die meisten Versorger werden die Entlastung erst auf der Jahresabrechnung ausweisen, den Betrag verrechnen respektive gutschreiben. Eine vierköpfige Familie mit etwa 7.500 Kilowattstunden Verbrauch pro Halbjahr spart durch die Steuersenkung etwa 10 bis 14 Euro, so Tenhagen. Wichtig zu wissen: Ab 2021 wird Gas wieder spürbar teurer. Es steht nicht nur die Rückkehr zum alten Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent an, sondern ebenfalls eine CO2-Steuer auf Erdgas. Angebot anfordern unter: https://new-strom.net/termin-buchen/